Unternehmensgeschichte der Brauerei "Zur Henne"
in der Ehrenstraße 60-62
unter der Führung von Nicolaus Quad,
Heinrich Berntgen, Franz Wilhelm Weitz, Johannes Clemens Assenmacher, Anton
Müller, Johann Rüttgers, J. Röttgen, Ferdinand Lieven & Wilhelm Breuer
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Der erste Beleg des an der Ehrenstraße 60-62 / Ecke Wallgasse
gelegenen Hauses stammt aus dem Jahr 1656, in dem es erbaut wurde. Die
markante und eher ungewöhnliche Fassade bestand aus 2 unsymmetrischen
Stufengiebeln.
Ob dort zu dieser Zeit schon gebraut wurde oder ggf. sogar
schon vorher an gleicher Stelle, ist nicht bekannt.
Die Brauerei „Zur Henne“ unter Nicolas Quad
(1797-1798)
Der erste bekannte Beleg eines Brauhauses in der Ehrenstraße
60-62 stammt aus dem Jahr 1797. Im „Verzeichnis der Stadt-Kölnischen
Einwohner“ [1] ist der Eintrag „Nicolas Quad, Bierbrauer“ zu finden, zu
dieser Zeit noch unter der von Napoleon eingeführten Hausnummer 4014.
Nicolaus Quad war der letzte zünftige Brauer, vermutlich
betrieb er Brauhaus aber schon lange vor dem Jahr 1797.
Ein weiterer Adressbuch-Eintrag existiert aus dem Jahr 1798
[2], weitere Belege sind nicht bekannt.
Die Brauerei „Zur Henne“ unter Heinrich Berntgen / Witwe Berntgen
((1804)-1829)
Wann genau Heinrich Berntgen das Brauhaus von Nicolaus Quad
übernommen hat ist unklar. Der erste bekannte Nachweis von Heinrich Berntgen
stammt aus einem Bericht über eine Klage gegen die Witwe Berntgen [3],
Besitzerin des Brauhaus „Zur Henne“, und weist auf das Jahr 1804. In der
Klage selbst geht es um die Zahlung einer Grundrente, die die Kirche St.
Maria im Kapitol von der Witwe Berntgen einforderte, welche diese aber nicht
zahlen wollte. Im Bericht der Klage ist aber vermerkt, dass diese Rente
bereits im Jahr 1804 von Heinrich Berntgen gezahlt wurde.
Heinrich Berntgen führte das Brauhaus über die nächsten
Jahrzehnte, weshalb folgende Anzeige aus dem Jahr 1815 Rätsel aufgibt:
[4, 05.01.1815] „…Morgen Freitag den 6. Jänner, Abends
zwischen 6 und 7 Uhr, wird bei Johann Peter Maassen, auf der Ehrenstraße in
der Henne, eine silberne Taschenuhr, zu 36 Loosen, jedes zu einem Franc,
ausgespielt werden…“
Johann Peter Maassen war auch Brauer. Er führte das Brauhaus
„zum Bart“
von 1816 bis 1843. Wie die vorstehende Anzeige zu
interpretieren, ist unklar.
Der nächste Nachweis von Heinrich Berntgen stammt aus dem
Jahr 1819. In einer Anzeige berichtet er über den in diesem Jahr so gut
geratenen und billigen Wein, und das er, wohl damit wieder Bier getrunken
wird, den Bierpreis um ein Drittel senkt:
[4, 21.11.1819] „…Da der Wein in diesem Jahre so gut gerathen
und die Preise desselben täglich niedriger werden, so will Unterschriebener
dem Publikum, welches zu Zeiten lieber Bier als Wein, jedoch nicht zu
unverhätenißmäßigen Preisen, trinkt, hiermit anzeigen, daß, von heute an,
die Maß Bier von 6 auf 4 G über in und außer dem Hause verzapft werden soll,
und die Gäste eine freundliche und prompte Bedienung zu erwarten haben. H.
Berntgen, zur Henn, auf der Ehrenstraße Nro. 60…“
Die nächste Erwähnung des Brauhauses „Zur Henne“ stammt aus
dem Jahr 1822 im Kontext einer Versteigerung von Mobiliar und Bierfässern.
Ob dies mit einem Konkurs, einer Modernisierung oder einfach einer
Bereitstellung der Lokalität für die Versteigerung zusammenhängt, ist
unklar.
[4, 07.04.1822] „…Montag den 15. April l. J. und die
folgenden Tage werden in dem Brauhause, zur Henne genannt, auf der
Ehrenstraße Nro.4014. dahier, verschiedene Meubel, bestehend in Tischen,
Stuhlen, hölzernen Kanapes, Bettladen, Schränken, Komoden, Kuchengeräthen
von Zinn, Kupfer und Eisen, Bettungen, Leinwand usw., sodann einige Fässer
Bier, viele leere Fässer und Bütten, und einige Gegenständen von Gold und
Silber an den Meißbiethenden öffentlich verkauft werden. v.Sal, Notar…“
Nach dem Tod von Heinrich Berntgen führte seine Frau Anna
Margarethe, geb. Werner die Geschäfte weiter. Der Zeitpunkt des Todes von
Heinrich Berntgen ist allerdings nicht bekannt. Die letzte bekannte Nennung
von Heinrich Berntgen stammt aus dem Jahr 1813 [19] und die erste bekannte
Nennung der Witwe Berntgen aus dem Jahr 1822 [5].
Im August 1839 steht das Brauhaus dann zum Verkauf:
[4, 18.08.1839] „…Oeffentlicher Verkauf des Brauhauses
genannt in der Henne. Montag den 2. September dieses Jahrs, 3 Uhr
Nachmittags, wird auf der Schreibstube des Unterzeichneten, Cäcilienkloster
Nr. 3 dahier, unter den daselbst vorläufig zu erfahrenden, besonders günstig
gestellten Bedingungen, das dahier auf der Ehrenstraße, Ecke der alten
Wallgasse, unter den Nummern 60 und 62 gelegene, massiv erbaute, zur Henne
genannte Haus, anhabend zwei große gewölbte Keller, geräumigen Hausflur,
mehre Säle, große Zimmer, schöne Speicher, großen Hofraum mit Einfahrt,
Stallung, Bierbrauerei mit den dazu sowohl, als zur Wirthschaft gehörigen
Geräthen und Möbeln, großen Garten; ferner zwei in der alten Wallgasse Nr. 1
und 3 gelegene Häuser und einem freien Raume an der Straße, wo füglich noch
mehre Häuser gebaut werden können, an den Meistbietenden öffentlich verkauft
werden. Diese Realitäten eignen sich nicht nur zur Bierbrauerei und
Wirthschaft, welche seit undenkbaren Jahren darin mit dem besten Erfolge
betrieben worden, sondern auch zu jeder großartigen Anlage. Köln, den 17.
August 1839. v. Sal, Notar…“
Vermutlich liegt der Grund der Versteigerung darin, dass die
Witwe Berntgen die Brauerei auf Grund einer Krankheit nicht mehr führen
konnte, denn bereits 3 Wochen später, am 8. September 1839, verstarb sie.
(W001) [4, 21.11.1819]
Da der Wein so gut geraten ist, muss das Bier billiger werden, damit es noch
getrunken wird. Anzeige aus dem Jahr 1819
(W004) [4, 05.01.1815]
Anzeige von Johann Peter Maaßen, der eigentlich zu dieser Zeit mit
dem Brauhaus "Zur Henne" nichts zu tun haben sollte
Die Brauerei „Zur Henne“ unter Franz Wilhelm Weitz (1839-1842)
Vermutlich ersteigerte Franz Wilhelm Weitz die Brauerei „Zur
Henne“ im August 1839, deren Wiedereröffnung er im November 1839 mit
folgender Anzeige ankündigte:
[4, 12.11.1839] „…Unterzeichneter macht hiermit die ergebene
Anzeige, daß er die Bierbrauerei, verbunden mit Gastwirthschaft, „zur Henne,
auf der Ehrenstraße, übernommen hat. Indem er sich bestreben wird, durch
gutes Bier und prompte Bewirthung die Gunst seiner Gönner zu erhalten,
empfiehlt er sich bestens. Köln, den 8. November 1839. Franz Wilhelm Weitz…“
Franz Wilhelm Weitz stammte aus Oberaussem, seine Frau Agnes,
geb. Boldersdorff aus Köln. Die Hochzeit fand am 30. Oktober 1839 statt,
also nur knapp 2 Wochen vor der Eröffnung des Brauhauses.
Die nächste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1840. In einer
Anzeige bietet Franz Wilhelm Weitz „ganz ächtes Lagerbier“ aus den Jahren
1830 bis 1837 an, welches vermutlich noch von seiner Vorgängerin stammte.
Was man allerdings mit bis zu 10 Jahre altem Bier noch anfangen konnte ist
unklar, trinken aber bestimmt nicht mehr.
Die Ära Weitz ging allerdings schon nach 3 Jahren im Jahr 1842 zu Ende. Im
Oktober erschien eine Anzeige, in der ein Haus gesucht wurde, welches für
den Betrieb einer Restauration geeignet wäre. Allerdings verliert sich hier
seine Spur, im Kölner Adressbuch des Folgejahrs ist er nicht mehr zu finden.
(W002) [4, 01.11.1839]
Heiratanzeige von Franz Wilhelm Weitz und Agnes Boldersdorff aus dem Jahr
1839 kurz vor Eröffnung der Brauerei
(W001) [4, 12.11.1839]
Anzeige zur Übernahme der Brauerei "Zur Henne" durch Franz Wilhelm Weitz im
Jahr 1839
(W004) [4, 23.08.1840]
Anzeige zur Geburt der ersten Tochter Eva aus dem Jahr 1840
(W061) [4, 17.06.1840]
10 Jahre altes "ächtes Lagerbier" steht zum Verkauf. Anzeige aus dem Jahr
1840
(W003) [4, 27.06.1841]
Tanzmusik in der Henne. Anzeige aus dem Jahr 1841
(W062) [03.10.1842]
Im Jahr 1842 sucht Wilhelm Weitz eine andere Restauration
Die Brauerei „Zur Henne“ unter Johannes Clemens Assenmacher (1843-1845)
Im Januar 1843 kündige Johannes Clemens Assenmacher die
Eröffnung seiner Brauerei „Zur Henne“ mit folgender Anzeige an:
[4, 14.01.1843] „…Wirthschafts=Eroffnung. Die heutige
Eröffnung meiner Bierbrauerei und Gastwirthschaft in dem Hause genannt zur
Henne, Ehrenstraße Nr. 60, zeige ich hiermit meinen Freunden und Gönnern
ergebenst an. Es wird mein Bestreben sein, die mich mit ihrem Besuch
beehrenden Gäste aufs beste zu bedienen. Clemens Assenmacher…“
Über die nächsten 2 Jahren gibt es nur Nachweise in Form von
Anzeigen in denen Samstags Pöckelfleisch angeboten wird, Malz zum Verkauf
steht und ein neues Billiard angeschafft wurde.
Im November 1845 kündigte Clemens Assenmacher die Verlegung
seines Geschäfts in den gegenüberliegenden Gillbacher Hof in der
Benesisstraße 61 an:
[4, 01.11.1845] „…Geschäfts-Verlegung. Die Verlegung meiner
Bierbrauerei und Gastwirthschaft auf der Ehrenstraße, genannt zur Henne, vis
à vis zum Gilbacher Hofe, zeige ich hiermit meinen Gönnern und Bekannten
ergebenst an. Clem. Assenmacher…“
Clemens Assenmacher führte den Gilbacher Hof (meist
Güllbacher Hof geschrieben) aber nur knapp ein Jahr, bis er im Juli 1846
fallit (Zahlungsunfähig / Bankrott) erklärt wurde:
[4, 20.07.1846] „…Durch Urtheil vom 15. Juli 1846 hat das
konigl. Handelsgericht zu Köln den in Köln wohnenden Bierbrauer Clemens
Assenmacher fallit erklärt, den Zeitpunkt der Eröffnung des Falliments
provisorisch auf denselben Tag bestimmt, die Anlegung der Siegel verfügt,
den Herrn Ergänzungsrichter Bel zum Commissar und den in Köln wohnenden
Kaufmann Johann Peter Mohr zum Agenten des Falliments ernannt, sodann die
Aufbewahrung des Falliten in dem Schulden=Arresthause dahier verordnet.
Gegenwärtiger Auszug wird in Gemäßheit des Art. 457 des Handelsgesetzbuches
von dem unterzeichneten Secretär des königl. Handelsgerichts zu Köln hiermit
beglaubigt. Köln, 17. Juli 1846. Lindlau…“
Im Anschluss folgte das übliche Programm. Alles geldbringende
Inventar inklusive des gelagerten Biers wurden versteigert und seine Frau
reichte Klage gegen ihren Mann auf gesetzliche Gütertrennung ein. Der
Konkurs zog sich über Jahre hin, der letzte Nachweis von Clements
Assenmacher, welcher mittlerweile nach Aachen gezogen war, stammt aus einer
Anzeige im Aachener Allgemeinen Anzeiger [7], in der es ebenfalls noch um
den Konkurs ging.
(W001) [4, 15.01.1843]
Anzeige von Clemens Assenmacher zur Brauerei-Eröffnung im Januar 1843
(W002) [4, 18.11.1843]
Jetzt auch ein Billard bei Clemens Assenmacher. Anzeige aus dem Jahr 1843
(W006) [4, 14.02.1844]
Das alte Billard hat wohl nur ein Jahr gehalten, deshalb gab es im Jahr 1844
ein neues
(W005) [4, 26.08.1843]
Pöckelfleisch bei Clemens Assenmacher. Anzeige aus dem Jahr 1843
(W004) [17.11.1843]
Oberländisches Malz zu verkaufen. Anzeige aus dem Jahr 1843
(W007) [4, 18.04.1844]
Malz zu verkaufen. Anzeige aus dem Jahr 1844
(W053) [4, 19.09.1845]
"Das Brauhaus zur Henne, Ehrenstraße Nr. 60, ist ... zu vermieten". Anzeige
aus dem Jahr 1845
(W003) [4, 01.11.1845]
Anzeige zur Verlegung der Brauerei von Clemens Assenmacher in den Gillbacher
Hof
(W054) [4, 01.01.1849]
Der Gerichtsvollzieher verkauft Baumaterialien in der Brauerei "Zur Henne"
(W008) [9, 17.08.1851]
Der Konkurs von Clemens Assenmacher zog sich lange hin, wie Falliments-Anzeige
aus dem Jahr 1851 zeigt
Die Restauration „Zur Henne“ unter Anton Müller (1846-1847)
In den Folgejahren stand die Brauerei still und das Brauhaus
„Zur Henne“ wurde als Restauration weiterbetrieben. Im Jahr 1846 betrieb
Anton Müller die Restauration. Die Eröffnung der Restauration kündigte er in
einer Anzeige vom Februar wie folgt an:
[4, 19.02.1846] „…Gastwirthschafts-Eröffnung. Freunden und
Gönnern zeige ich hiermit ergebenst an, daß ich die Gastwirthschaft „zur
Henne“ auf der Ehrenstraße wieder eröffnet habe, für gut Getränke, Speisen
und reelle Behandlung bestens gesorgt und bitte um geneigten Zuspruch. Köln,
den 20. Februar 1846. A. Müller…“
Im Adressbuch aus dem Jahr 1846 ist folgender Eintrag zu
finden [8]: „…Müller Ant., Blecharbeiterm. u Gastwirthschaft, Ehrenstraße 60
u. 62…“. Also ein Blecharbeiter-Meister der auch eine Gastwirtschaft
betrieb. Vermutlich im Jahr 1847 gab er die Gastwirtschaft dann an Johann
Rüttgers ab. Was dann weiter mit Anton Müller geschah ist nicht bekannt.
(W001) [4, 19.02.1846]
Anzeige zur Eröffnung der Gastwirtschaft "Zur Henne" durch Anton Müller aus
dem Jahr 1846.
(W002) [4, 21.02.1846]
Anzeige zur Eröffnung der Gastwirtschaft "zum Könige von Belgien" nur 2 Tage
nach der Eröffnung der Gastwirtschaft "Zur Henne", in der Anzeige
ist die Eröffnung aber vor die Eröffnung des Brauhaus "Zur Henne"
datiert
Die Restauration „Zur Henne“ unter Johann Rüttgers (1847-1849)
Der erste Nachweis von Johann Rüttgers als Betreiber der
Restauration „Zur Henne“ stammt aus dem Jahr 1847. In einer Anzeige preist
er seinen „recht guten Moselwein“ an:
[4, 28.08.1847] „…Recht guter Moselwein die Flasche 3 Sgr.
außer dem Hause billiger, bei Gastwirth J. Rüttgers, Ehrenstraße Nr. 60…“
Im Weiteren gibt es außer Anzeigen im Kontext einer Lotterie
keine weiteren Nachweise.
Im Dezember 1849 verlegt Johann Rüttgers seine Gastwirtschaft
in die direkt gegenüberliegende Benesisstraße Nr. 2 B (ehemals Nr. 61),
übrigens die gleiche Adresse, in die im Jahr 1845 Clemens Assenmacher seine
Brauerei „Zur Henne“ verlegte.
In den Folgejahren gibt es noch einige Anzeigen, wie die
folgende in eher missglückter Reimform:
[4, 1851-11-15] „… Wer will trinken einen billigen guten
Wein, versügt sich in den vergnügten Schoppen hinein. Benesisstraße 2 B. J.
Rüttgers…“
Am 21. Januar 1852 verstarb Johann Rüttgers im Alter von 56
Jahren.
(W002) [4, 28.08.1847]
"Recht guter Moselwein" bei J. Rüttgers in der Ehrenstraße 60. Anzeige aus
dem Jahr 1847
(W001) [4, 22.06.1848]
Auszahlung des Lotteriegewinns bei J. Rüttgers in der Ehrenstraße 60.
Anzeige aus dem Jahr 1848
(W003) [4, 09.12.1849]
Anzeige aus Dezember 1849 zur Verlegung der Gastwirtschaft voh Johann
Rüttgers von der Ehrenstraße in die gegenüberliegende Benesisstratraße
(W004) [4, 16.07.1851]
Lotterie-Besprechung bei Johann Rüttgers in der Benesisstraße. Anzeige aus
dem Jahr 1851
(W005) [4, 16.11.1851]
"Dichtkunst" von Johann Rüttgers. Anzeige aus dem Jahr 1851
Die Restauration „Zur Henne“ unter J. Röttgen (1848)
Im Jahr 1848 gibt es 2 Nachweise deren Einordnung völlig
unklar ist. Beide sind im Kontext einer Lotterie, unterzeichnet mit „J.
Röttgens, Wirth zur „Henne“, Ehrenstr. 60“. Allerdings überschneidet sich
das Jahr 1848 mit der Führung der Restauration durch Johann Rüttgers,
welcher nachweislich Wirt der Restauration in den Jahren 1847 bis 1849 war.
Im Juni 1848 gibt es Anzeigen von beiden, die in nur 11 Tagen
Abstand veröffentlicht wurden. Und in beiden geht es um eine Lotterie.
Vielleicht handelt es sich um ein und dieselbe Person, die Namen sind
ähnlich (J. Röttgen <=> Johann Rüttgers), vielleicht gibt es aber auch eine
andere Erklärung.
(W001) [4, 06.01.1848]
Lotterie bei Röttgen in der Ehrenstraße, zur Henne. Anzeige aus dem Jahr
1848
(W002) [4, 06.01.1848]
Lotterie bei J. Röttgen, Wirth zur "Henne", Ehrenstraße 60. Anzeige aus dem
Jahr 1848
Die Brauerei „Zur Henne“ unter Ferdinand Lieven (1850-1867)
Als Ferdinand Lieven im Jahr 1850 die Restauration „Zur
Henne“ übernahm und dort wieder eine Brauerei einrichtete, war er bereits
ein erfahrener Brauer. Die erste Station als Brauer war die Führung einer
Brauerei in der Follerstraße 90 in den Jahren 1841 bis 1844. Die nächste
Station war die die Leitung derBrauerei „Zum Örtchen“, welche er von 1844 bis ins Jahr 1849
führte. Die Brauerei „Zum Örtchen“ befand sich in der Ehrenstraße 71, also
in direkter Nähe des Brauhauses „Zur Henne“.
Über Ferdinand Lieven ist bekannt, dass er aus Eschweiler
stammte und im Jahr 1846 ein zweites Mal heiratete. Seine erste Frau war
vermutlich im Jahr 1845 bei der Geburt der Tochter Maria Sibylla gestorben.
Seine zweite Frau, Gertrud Schiefer, stammte aus Dahnsweiler. Zusammen
bekamen sie mindestens 2 weitere Kinder (Heinrich in Jahr 1847 und Maria
Hubertina Anna im Jahr 1849).
Die ersten Nachweise seiner Führung der Brauerei „Zur Henne“
gibt es im Kontext von Veranstaltungen, die in seiner Brauerei abgehalten
wurden. So z.B. ein Landverkauf, welcher „… auf der Ehrenstraße im Hause des
Hrn. Ferd. Lieven Nr. 60-62 …“ stattfand.
Im Jahr 1854 gastierte der Zirkus Renz in Köln und es wurde
eine Omnibus-Linie eingerichtet, deren Haltestelle das Brauhaus zur Henne
war:
[9, 26.10.1854] „…Jeden Donnerstag Morgen um 6 Uhr fährt ein
16sitziger Omnibus von Rommerskirchen über Stommeln nach Köln und fährt
derselbe gegen 10 Uhr Abends, (eine halbe Stunde nach Beendigung der
Renz'schen Vorstellung) auf der nämlichen Tour zurück nach Rommerskirchen.
An- und Abfahrt in Rommerskirchen bei Gestwirth Herrn Schmitz und in Köln
bei Herrn Lieven, Bierbrauer, Ehrenstraße 60 und 62. Der Unternehmer, J.
Schlitzer…“
Im September 1855 wurde auf einmal die Versteigerung der
Brauerei „Zur Henne“ angekündigt:
[4, 08.09.1855] „…Versteigerung des Brauhauses „Die Henne“ zu
Köln auf der Ehrenstraße Nr. 60 und 62. Dieses geräumige und so vortheilhaft
gelegene Brauhaus mit Bierwirthschaft, Braugeräthen, Hofraum, Stallungen,
Garten und zwei Neben=Localitäten in der alten Wallgasse Nr. 1 und 3,
enthaltend 57 Ruthen 5 Fuß, also über 8000.= Fuß Fläche, wird am Dinstag den
16. October., tags 3 Uhr, auf der Schreibstube des Unterzeichneten,
Langgasse 2a, an den Meistbietenden definitiv versteigert. Diese große,
wegen ihrer ausgezeichneten Lage wohl zu beachtende Besitzung kann am 1.
Januar 1856 angetreten werden und die Bedingungen sind auf das bequemste
gestellt. Vor dem Verkaufe gibt stets näheren Bescheid. Bieger, Notar…“
Der Grund für die Versteigerung lag in einem Erbstreit der
Besitzerfamilie Felten [4]. Die Besitzverhältnisse werden in den Kölner
Adressbüchern das erste Mal im Jahr 1854 aufgeführt und dort anders
dargestellt. Besitzer laut Kölner Adressbuch [10] ist zu dieser Zeit ist ein
gewisser Herr Görrig, wohnhaft am Neumarkt 21. Trotz der Versteigerung im
Jahr 1855, deren Ausgang unklar ist, blieb genannter Herr Görrig Besitzer
bis ins Jahr 1859. Ab diesem Jahr wird dann Ferdinand Lieven als Besitzer
des Brauhauses „Zur Henne“ aufgeführt.
Im Juli 1861 starb auch Ferdinand Lievens zweite Frau Gertrud
und ließ ihren Mann mit 3 unmündigen Kindern zurück [4]. Aber bereits im
Folgejahr heirate Ferdinand Lieven seine dritte Frau Josephine Jacobine
Henriette, geb. Knepper. Kurz danach wurde auch ein Ehevertrag geschlossen,
in dem Gütergemeinschaft vereinbart wurde.
Auch diese Ehe war nicht von langer Dauer, im August 1867
starb Ferdinand Lieven im Alter von 58 Jahren.
(W002) [4, 11.07.1852]
Ländereiverkauf bei Wirth Ferdinand Lieven in der Ehrenstraße. Die
Gründstück lagen stadtauswärts hinter Hahnen- und Ehrentor. Da wo heute fast
schon Innenstadt ist, waren im Jahr 1852 nur Acker und Wiesen
(W003) [4, 08.09.1855]
Anzeige zur Versteigerung des Brauhauses "Zur Henne"" aus dem Jahr 1855
(W001) [4, 27.04.1862]
Versammlung der Urwähler des 46. Bezirks bei Herrn Lieven in der
Ehrenstraße. Anzeige aus dem Jahr 1862
(W004) [4, 15.08.1867]
Todesanzeige von Ferdinand Lieven aus dem Jahr 1867
(WO001) [4, 20.01.1848]
Verkaufanzeige von Ferdinand Lieven aus dem Jahr 1848. Zu dieser Zeit führte
er noch die Brauerei "Zum Örtchen" in der Ehrenstraße 71
Die Brauerei „Zur Henne“ unter Witwe Lieven (1867-1872)
Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1867 führte die Witwe von
Ferdinand Lieven, Josephine Knepper, die Brauerei weiter. Die nächsten Jahre
verliefen unauffällig, bis im Jahr 1871 die Witwe Lieven für Zahlungsunfähig
erklärt, und die Brauerei zur Zwangsversteigerung ausgeschrieben wurde.
Hintergrund waren die Forderungen von Paul Schmitz, welcher Vormund der 3
Kinder aus zweiter Ehe von Ferdinand Lieven und Gertrud Schepper war:
[4, 15.07.1871] „…Licitation. In der gerichtlichen
Theilungssache der in Köln wohnenden Frau Josephine geborene Knepper, Witwe
Ferdinand Lieven, Inhaberin einer Bierbrauerei, vertreten durch Advocat=Anwat
Franz Götz in Köln, gegen 1) den auf dem Ratterhof bei Widdersdorf wohnenten
Gutsbesitzer Herrn Paul Schmitz, handelnd in seiner Eigenschaft als
Hauptvormund der minorennen Kinder des verlebten Ferdinand Lieven aus seiner
Ehe mit Gertrud Schieffer, nämlich; a) Anna Maria Hubertina Lieven, b)
Johann Hubert Lieven, c) Maria Magdalena Hubertina Lieven, alle geschäftslos
und bei ihrem genannten Hauptvormunde gesetzlich domicilirt, worüber der
nachgenannte Herr Reiner Bechem die Nebenvormundschaft führt, Verklagten,
vertreten durch Advocat=Anwalt Ed. ard Schenk II. zu Köln; 2) den zu Sülz
wohnenden Wirth Herrn Reiner Bechem, in seiner Eigenschaft als Nebenvormund
des minorennen Ernst Hubert Lieven, dieser bei seiner Mutter und
Hauptvormünderin, der obigen Klägerin, gesetzlich domicilirt, Mitverklagten,
vertreten durch Advocat=Anwalt Gustav Meurer in Köln, wird der in der Stadt
Köln am Rheine wolnende Königlich Preußische Notar Anton Hubert Bieger, auf
den Grund enes Urtheils des Königlichen Landgerichts zu Köln vom 3. November
1870, die nachbezeichneten Liegenschaften unter Zugrundelegung der unten
beigefügten Taxen am Donnerstag den 14. September 1871, Nachmittags 3 Uhr,
auf seiner Amtsstube hierselbst, öffentlich an den Meistbietenden
versteigern: Stadtkreis und Gemeinde Köln: a) das zu Köln auf der Ecke der
Ehrenstraße und der alten Wallgasse gelegene Haus Nr. 60 und 62 der
Ehrrenstraße und Nr. 1 und 3 der alten Wallgasse, eingetragen im Kataster
der Stadtgemeinde Köln Artikel 3403 als Haus, alte Wallgasse Nr. 1 und 3,
Flur 21, alte Parzellennummer 28, neue Nr. 60, mit einem Flächeninhalte von
1 Ruthe 83 Fuß und als Haus Ehrenstraße Nr. 60 und 62, Flur 21, alte
Parzellennummer 72½7, neue Nr. 83, mit einem Flächeninhalte von 55 Ruthen 12
Fuß, begränzt von der alten Wallgasse und Carl Feith, tariert zu 28,500
Thaler; b) ein in der Stadt Kön am Neumarkte gelegenes, mit Nr. 9
bezeichnetes Haus, eingetragen im Kataster der Stadtgemeinde Köln unter
Artikel 3403 als Haus Flur 8, alte Nr. der Parzelle 655/88, neue Nr. 270,
mit einem Flächeninhalte von 36 Ruthen 74 Fuß, begränzt nördlich vom
Neumarkte, östlich von Gebrüdern Flammersheim und J. Steinmann, südlich von
Carl Kirchner und Paul Haag und westlich von Witwe I. P. Lindlau, taxirt zu
31500 Thlr. Die Verkaufsbedingungen, sowie die sonstigen Voracten liegen auf
der Amtsstube des Unterzeichneten zu Jedermanns Einsicht offen. Köln, am 1.
Juli 1871. Der Königl. Notar, Bieger…“
Die Witwe Lieven blieb aber zuerst weiterhin Eigentümerin der
Brauerei. Vermutlich stand dahinter als Geldgeber Wilhelm Breuer, welcher
höchstwahrscheinlich schon zu dieser Zeit mit der Witwe Lieven liiert war, denn nur 4 Monate
später heirateten die Beiden. 2 Tage vor der Heirat wurde noch schnell ein
Ehevertrag geschlossen, in dem eine Zugewinngemeinschaft vereinbart wurde.
[4, 06.11.1871] „…Durch einen vor dem Königl. Notar Bieger in
Köln am 2. November 1871 zwischen Wilhelm Breuer, Bierbrauer und Frau
Josephine Jacobine Henriette, geborenen Knepper, Witwe von Ferdinand Lieven,
Wirthin und Inhaberin einer Bierbrauerei, beide in Köln wohnend,
abgeschlossenen Ehevertrag, wovon ein Auszug heute in dem Audienzsaale des
hiesigen Handelsgerichtes in der dazu bestimmten Tabelle angeheftet und
öffentlich ausgestellt worden, haben die genannten Contrahenten bestimmt,
daß unter ihnen eine auf die Errungenschaft beschränkte Güter=Gemeinschaft
Statt finden soll. Für die Richtigkeit des Auszuges: Köln, den 3. November
1871…“]. Der Handelsgerichts=Secretair, Weber.
Im Jahr 1872 wird Wilhelm Brauer aber bereits als Besitzer
der Brauerei „Zur Henne“ geführt.
(W005) [4, 19.08.1871]
Es steht mal wieder eine Zwangsversteigerung der Brauerei "Zur Henne" an.
Bei der Zwangsversteigerung mit dabei auch die Brauerei am Neumarkt 9 von
Peter Schall
Die Brauerei „Zur Henne“ unter Wilhelm Breuer (1872-1895)
Kurz nach der Heirat zwischen Wilhelm Breuer und der Witwe von
Ferdinand Lieven übernahm Wilhelm Breuer Besitz und Führung der Brauerei.
Wilhelm Breuer stammte aus Niederkassel bei Düsseldorf und wird schon vor
der Übernahme der Brauerei in der Ehrenstraße als Bierbrauer tituliert.
Die Folgejahre verliefen unauffällig, bevor die Witwe Lieven,
Josephine Breuer geb. Knepper im Jahr 1878 verstarb. Die Folge war wie
üblich ein Rechtstreit um das Erbe, der 2 Jahre später zu einer erneuten
Zwangsversteigerung der Brauerei führte. Kläger war diesmal Arnold Knepper,
vermutlich ein Bruder der verstorbenen Josephine Knepper, welcher Vormund
von Franz Lieven war, dem noch minderjährigen Sohn aus der Ehe von Ferdinand
Lieven und Josephine Knepper.
[4, 24,07.1880] „…Licitation. In Sachen des zu Köln wohnenden
Bierbrauers Wilhelm Breuer, Teilungskläger, vertreten durch Rechtsanwalt
Justizrat Franz Götz in Köln, gegen den in Nippes wohnenden Schreiner Arnold
Knepper, in seiner Eigenschaft als gerichtlich ernannten Pfleger des Franz
Lieven, ohne Geschäft, minderjährigen Kindes aus der Ehe der Josephine
Jacobine Henriette Knepper, Witwe Ferdinand Lieven, spätere Ehefrau Wilhelm
Breuer, mit dem genannten Ferdinand Lieven, dieser Franz Lieven unter der
Vormundschaft des Klägers stehend und gesetzlich bei ihm domicilirt,
Beklagten, vertreten durch Rechtsanwalt Johann Joseph Fischer in Köln, wird
der unterzeichnete, zu Köln an Rhein wohnende Königlich Preußische Notar
Justizrat Anton Hubert Bieger auf Grund zweier Urteile des hiesigen
Königlichen Landgerichts vom 4. Juli 1878 und 25. Februar 1880, am Mittwoch
den 29. September 1880, nachmittags 4 Uhr, auf seiner Amtsstube dahier,
Langgasse 2a, unter Zugrundelegung der unten angegebenen Taxe, bei
brennenden Lichtern an den Meistbietenden öffentlich zur Versteigerung
ausstellen folgende Liegenschaft: Stadtkreis und Stadtgemeinde Köln. Das in
der Stadt Köln in der alten Wallgasse und der Ehrenstraße gelegene
Besitztum, eingetragen im Kataster der Stadtgemeinde Köln: a) Flur 21 alte
Nr. 28, neue Nr. 60 der Parzelle als Haus alte Wallgasse Nr. 1. 3, mit einem
Flächeninhalte von 26 Quadrat= meter, und b) Flur 21 alte Nr. 721/27, neue
Nr. 83 der Parzelle, als Haus Ehrenstraße Nr. 60. 62, mit einem
Flächeninhalte von 7 Aren 82 Quadratmeter. Das Ganze Section VII Nr. 438 der
Gebäudesteuer=Veranlagungs Nachweisung, begrenzt nördlich von Hubert
Tillmann, östlich von der alten Wallgasse, südlich von der Ehrenstraße und
westlich von Paul Feith, nebst den in den Brauereigebäuden befindlichen
Brauerei=Utensilien und Einrichtungen, nämlich ein verticaler
Röhrendampfkessel mit Armatur, eine verticale Dampfmaschine mit Speisepumpe,
Regulator, Vorwärmer, Rohrleitungen für Dampf, kaltes und warmes Wasser mit
Ventilen, Hähnen etc., Vorlege einschließlich Befestigungsteile, Riemen,
Aufzug mit Fahrstuhl und Seil, eine Putz= und Schrotmühle respective
Malzquetsche, eine Maischmaschine, Maischpumpe und Wasserpumpe mit Hähnen,
Röhren etc., eine kupferne Braupfanne mit Zubehör, Feuerung, zwei
Kühlschiffe aus Eisenblech, Gerstenweiche, Malzdarre, Kühlapparat, diverse
Werkzeuge und Gegenstände zur Hantierung der Maschinen. Das Ganze taxirt zu
142 000 Mark. Bedingungen und Voracte liegen bei dem Unterzeichneten zu
jedermanns Einsicht offen. Köln, den 20. Juli 1880. Bieger, Notar…“
Interessant an diesem Bericht ist auch die detaillierte
Aufzählung der Brauereiausstattung. Im Ergebnis blieb Wilhelm Breuer auch
weiterhin Besitzer der Brauerei.
Wilhelm Breuer gelang es auch weitere Absatzstellen zu
erschließen. Bekannt ist eine Absatzstelle in der Schenkwirtschaft am
Bollwerk 21. Hier eröffnete Franz Wilhelm Klein, selbst langjähriger
Braumeister in der Brauerei „Zur Henne“, im Jahr 1885 seine Schenkwirtschaft
und bot dort „…das so beliebte Kölner Lagerbier aus der Brauerei zur Henne…“
an [11]. Eine weitere Absatzstelle war die 1890 von Friedrich Wilhelm
Rodenbuch in der Friedrichstraße 2 eröffnete Restauration. Auch dort wurde
ein „…vorzügliches Glas Bier aus der Brauerei „Zur Henne“…“ ausgeschenkt.
Weiter verkaufte Wilhelm Breuer sein Bier auch in Flaschen.
Die nächste bekannte Erwähnung stammt erst wieder aus dem Jahr 1892
und betrifft die Geburt des Sohnes Wilhelm Andreas Breuer im November 1892.
Richtig, da fehlt noch was, die zugehörige Hochzeit mit Margarethe Ockenfels
wurde einen Monat später nachgeholt.
Im Jahr 1894 wurde ein weiter Sohn, Peter Paul Breuer,
geboren, doch kurz danach verstarb Wilhelm Breuers Frau Margarethe Breuer.
Im Jahr 1895 wurde der Brauerei-Betrieb eingestellt. Die Kalker Brauerei Gebr. Sünner erwarb die Brauerei und führte sie als
"Spezial-Brauereiausschank" weiter. Hintergrund hierfür war wahrscheinlich der
Gesundheitszustand von Wilhelm Breuer, der kurz danach im Jahr 1896
verstarb.
(W004) [25.08.1871]
Anzeige von Wilhelm Breuer aus dem Jahr 1871 noch vor der Übernahme der
Brauerei zu Henne.
(056) [4, 02.04.1872]
Pferdemarkt in Köln. Die von Herrn Buchholz angebotenen Pferde können vorher
bei Gastwirt Breuer in der Ehrenstraße 60 besichtigt werden
(W001) [4, 01.04.1873]
Pferdemarkt in Köln. Die von Herrn Buchholz angebotenen Pferde können auch
dieses Jahr vorher
bei Gastwirt Breuer in der Ehrenstraße 60 besichtigt werden
(W006) [17]
Anzeige der Brauerei "Zur Henne" von Wilhelm Breuer aus dem Jahr 1889
(W007) [4, 23.08.1890]
Anzeige zur Eröffnung der Restauration in der Friedrichstraße 2 von
Friedrich Wilhelm Rodenbusch aus dem Jahr 1890. Im Angebot "ein vorzügliches
Glas Bier aus der Brauerei Zur Henne"
(W011) [11, 11.10.1885]
Anzeige zur Eröffnung der Wirtschaft am Bollwerk 21 von Franz Wilhelm Klein
aus dem Jahr 1885. Dieser war vorher Braumeister in der Brauerei "Zur Henne"
gewesen und schenkte bei sich auch Bier aus der Henne aus
(W015) [18, 04.10.1887]
Anzeige zur Eröffnung der Restauration von Wilhe, Massen in der Severinsraße
223. Im Angebot: vorzügliches Kölner Lagerbier aus der Brauerei zur Henne
(W003) [12, 02.11.1897]
Anzeige zum Jahrgedächtnis des im Jahr 1896 verstorbenen Wilhelm Breuer aus
dem Jahr 1897
(PK003) [16, 1900]
Postkarte mit
Grafik der Brauerei unter Wilhelm Breuer. Die Grafik ist eine Nachzeichnung
einer älteren Grafik von Ludwig Arntz
Die Restauration „Zur Henne“ als Spezial-Ausschank der Sünner Brauerei (1895-1943)
Nach dem Erwerb der Brauerei durch die Brauerei Gebr. Sünner
aus Köln-Kalk wurde dort ein Brauereiausschank eingerichtet,
welcher durch Friedrich Händel betrieben wurde.
Friedrich Händel führte die Restauration bis Mitte der 1920er
Jahr und übergab sie dann an Adam Henseler. Adam Henseler wiederum führte
die Brauerei bis zu ihrer völligen Zerstörung durch einen alliierten
Bombenangriff im Jahr 1943. Nach dem Krieg wurde das Brauhaus nicht wieder
aufgebaut.
(W063) [12, 01.01.1899]
Glückwünsche zum Neuen Jahr 1899 von Fritz Händel
(PK002) [15, 1901]
Postkarte "Brauhaus u. Restauration zur Henne von Fritz Händel" aus dem Jahr
1901. Noch ohne Beflaggung der Sünner-Brauerei wie 2 Jahre später bei PK001
(PK001) [14, 1903]
Postkarte der "Wirtschaft zur Henne von Friedrich Händel" "Spezial-Ausschank
der Brauerei Gebr. Sünner, Kalk" aus dem Jahr 1903
(PK001 Detail) [14]
Detailausschnitt aus der nebenstehenden Postkarte. Zu lesen ist "Ausschank
von obergärigem Bier - Echt Kölsch". Das es sich beim Ausschank um Bier der
Sünner-Brauerei handelt, ist dies die erste mir bekannte Benennung der
Biersorte Kölsch bei Sünner
(W008) [12, 16.05.1908]
Die Brauerei der Gebr. Sünner vermietet Lagerplatz in der ehemaligen
Brauerei "Zur Henne"
(W009) [12, 07.08.1908]
Die Brauerei der Gebr. Sünner vermietet Lagerplatz in der ehemaligen
Brauerei "Zur Henne"
(W064) [12, 11.10.1913]
Das Wirtshaus "Zur Henne" führt das beliebte Deutsch-Pilsener aus der
Brauerei Gebr. Sünner ein. Anzeige aus dem Jahr 1913
(W012) [12, 08.12.1938]
Anzeige des Brauerei-Ausschank-Sünner "Zur Henne" aus dem Jahr 1938
(F001) [13, 1930]
Foto der Restauration "Zur Henne" des Kölner Fotografen August Sander aus
dem Jahr 1930
(F002) [14, 1943]
Foto der Reste des bei alliierten Bombenangriffen im Jahr 1943 völlig
zerstörten Brauhauses. Einzig die vordere rechte Ecke (vgl. Foto links) mit
den Straßenschildern "Ehren-Str." und "Alte Wallgasse" ist stehen geblieben
Übersicht der Firmierungen
Zeitraum
Firmierung
Anmerkung
(1797-1798)
Brauerei "Zur Henne", Nicolas Quad
Ehrenstraße 4014
(1804)-1839
Brauerei "Zur Henne", Heinrich Berntgen / Wwe. Berntgen
Ehrenstraße 60-62
1839-1842
Brauerei "Zur Henne", Franz Wilhelm Weitz
1843-1845
Brauerei "Zur Henne", Johannes Clemens Assenmacher
1846-1847
Restauration "Zur Henne", Anton Müller
1847-1849
Restauration "Zur Henne", Johann Rüttgers
1848
Restauration "Zur Henne", J. Röttgen
1850-1867
Brauerei "Zur Henne", Ferdinand Lieven
1867-1872
Brauerei "Zur Henne", Witwe Lieven
1872-1895
Brauerei "Zur Henne", Wilhelm Breuer
1895-(1925)
Restauration "Zur Henne", Friedrich Händel
(1927)-1943
Restauration "Zur Henne", Adam Henseler
Brauereien mit Bezug zur Brauerei "Zur Henne
In der nachfolgenden Tabelle sind alle Brauereien aufgeführt, welche einen direkten oder indirekten Bezug zur Brauerei
"Zur Henne" hatten.
Brauerei
von - bis / übernommen von / Anmerkungen
Brauereihistorie
Brauerei Ferdinand Lieven, Follerstraße
90
Ferdinand Lieven führte die Brauerei in
der Follerstraße von 1841-1844
Brauerei "Zum Örtchen", Ferdinand
Lieven, Ehrenstraße 71
Ferdinand Lieven führte die Brauerei
"Zum Örtchen" von 1844-1849
Adler Brauerei Quirin Lieven
Quirin Lieven, vermutlich ein Sohn von
Ferdinand Lieven, führte die Adler-Brauerei von 1872-1895
Brauhaus "Zum Bart", Johann Peter
Maassen
Johann Peter Maassen, welcher im Jahr
1815 als Betreiber der Henne auftaucht, führte das Brauhaus "Zum Bart"
von 1816-1843
Brauerei Gebr. Sünner, Köln-Kalk
Die Sünner Brauerei erwarb die Henne im
Jahr 1895 und führte sie als Brauerei-Spezialausschank bis zum Jahr 1943
Brauereiwerbemittel
Bierflaschen
(K001)
Porzellanverschluss einer Bierflasche. Um 1890, als die Brauerei von Wilhelm
Breuer gefühlt wurde
(unbekannte Sammlung)
Quellenverzeichnis
1
"Verzeichnis der Stadt-Kölnischen Einwohner, nebst Bemerkung", Thiriart und Compagnie, 1797
2
"Verzeichnis der Stadt-Kölnischen Einwohner, nebst Bemerkung", Thiriart und Compagnie, 1798
3
Archiv für das Zivil- und Kriminalrecht der Königlich-Preussischen Rheinprovinzen, Band 13, Neubner, 1829